Mittwoch, 14. November 2012

Stamping 101 - Konad vs. essence

Hallöle da draußen,
wie ich euch ja schon vor Längerem berichtet habe, bin auch ich dem Gruppenzwang der Blogger-Welt erlegen und habe mir ein Stamping-Set gekauft. Dabei habe ich mich für das essence nail art stampy set entschieden, weil es günstig und überall erhältlich ist. Nunja, wie vielleicht noch einige von euch wissen, ist meine anfängliche Vorfreude schnell ernüchternder, alles zerschmetternder Verzweiflung gewichen. Ich bin einfach nicht mit dem sch... Stamping-Zeugs klargekommen und auch der nachträglich Erwerb des Stamping-Lackes von essence hat daran nichts geändert. Also stand das ganze Gedöhns erst mal schmollend ignoriert in der Ecke... Da ich aber ein hartnäckiger Mensch bin, der außerdem was gegen Verschwendung und ungenutzte Neuanschaffungen hat, hab ich mich entschieden, mir eine "Profi"-Stamping-Schablone zu holen und dem ganzen eine allerletzte Chance zu geben. Die Wahl fiel recht schnell auf die Schablone M83 von Konad und für 2,50 (inkl. Versand) wäre auch ein erneuter Misserfolg verschmerzbar gewesen. Wäre es gewesen... denn Gott sei dank ist es so gekommen, wie ich gedacht habe: Ich bin nicht zu blöd, um mir ein bissel Lack auf die Flossen zu stempeln! Heureka!
Aber genug der Vorgeschichte, jetzt mal Butter bei die Fische. Ich zeige euch heute eine kleine Anleitung zum erfolgreichen Stamping und einen Vergleich der essence stampy Schablone (die dem stampy set standardmäßig beiliegt) mit der M83-Schablone von Konad. Und das alles in nur einem Post, meine Damen und... Damen!

 

Erst einmal zeig ich euch die beiden Schablonen, um die es heute gehen soll. Wie ihr seht haben beide Schablonen kleine Figuren, wie auch ganzflächige Muster zu bieten, was den Vergleich vereinfacht. Im Folgenden werde ich euch je Schablone ein Figuren- und ein Muster-Stamping zeigen. Wundert euch nicht, dass beide Schablonen so zerkratzt sind - das bleibt eben nicht aus, wenn man immer wieder ein Metall-Spatel drüber zieht ^^

Was braucht ihr zum Stamping? Natürlich das Stamping Grundmaterial, also Spatel, den Gummi-Stempel und eine Schablone. Außerdem braucht ihr natürlich auch Nagellack, aber wie ich festgestellt habe, nicht zwingend Stamping-Lack. Bei schwarz oder weiß ist das Ergebnis der Stamping-Lacke zwar kräftiger, aber generell könnt ihr mit jedem deckenden Lack (also kein Glitzerlack oder Lack, den man 3 mal für ein deckendes Ergebnis auftragen muss) arbeiten. Ich habe hier von KIKO 275 Black verwendet. Darüber hinaus hilft es, wenn ihr 2-3 Wattepads, sowie Nagellack-Entferner parat habt. Damit nichts vom Test ablenkt, habe ich meine Nägel nur mit dem XXL Nail Thickener von essence lackiert.

essence-Schablone
Als erstes testen wir ein Figuren-Stamping bei der essence-Schablone - wir nehmen die kleinen Blümchen. Bevor ihr anfangt, legt die Schablone so auf ein Wattepad, dass mindestens die Hälfte des Pads unter der Schablone hervorschaut. Das hat den Vorteil, dass der überschüssige Lack, den ihr abzieht nicht auf dem Tisch landet, sondern gleich ins Pad wandert. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr auf dieses Pad ein wenig Nagellack-Entferner macht oder ein ein zweites getränktes Pad daneben legt. Macht ihr es auf das gleiche Pad, auf dem auch die Schablone liegt, könnt ihr den Spatel nach jedem Abziehen gleich am Pad abstreifen und das Pad rutscht nicht so auf dem Tisch rum. Wollt ihr aber kein getränktes Pad auf den Tisch legen, könnt ihr auch einfach ein zweites Pad separat für die Spatelreinigung bereithalten. Wichtig ist nur, dass der Spatel vor jedem neuen Abziehen (also pro Nagel) gereinigt wird, damit er sauber und einsatzbereit ist (Achtung! Das getränkte Pad nur auf unempfindliche Flächen legen! Nicht dass ihr euch euren guten Holztisch oder Muttis Tischdecke versaut ;) ). Nicht wundern - beim ersten Versuch (also auf den ersten Fotos) hab ich das vergessen.
Schritt 1 ist dann den Lack auf das gewünschte Motiv zu streichen - nicht zu viel und nicht zu wenig, es soll genug Lack in den Vertiefungen sein.
Edit: Manchmal funktioniert es besser, wenn ihr den Lack neben das Motiv auftragt und dann mit dem Spatel in das Motiv streicht. Außerdem verhindert man die hässlichen Kratzer auf der Schablone durch verwendung einer (alten) Plaste-Karte (PayBack oder so was).

Schritt 2 - ihr zieht den Spatel über das Motiv, sodass auf der ebenen Fläche keine (großartigen) Rückstände mehr sind.
Jetzt heißt es, schnell sein! In Schritt 3 nehmt ihr mit dem Gummi-Stempel den Lack auf. Dafür ist es sehr wichtig, dass ihr den Stempel nicht platt auf das Motiv drückt, sonder in einer abrollenden Bewegung darüber geht! So kommt bei mir in 90% der Fälle aller Lack aus der Schablone.

Habt ihr dann den Lack auf dem Gummi-Teil, kommt Schritt 4. So schnell wie möglich übertragt ihr den Lack mit der gleichen abrollenden Bewegung auf euren Nagel. Es ist wichtig, dass diese Schritte so schnell wie möglich nacheinander durchgeführt werde, da ansonsten der Lack trocknet und so ein erfolgreiches Stamping vereitelt wird.

Das erste Resultat: Die Blümchen sind eigentlich ganz hübsch geworden und können sich - bis auf die kleine Ecke unten rechts - sehen lassen. Soweit so gut.
Als nächstes probieren wir, was ich beim Stamping am reizvollsten finde: komplette Muster auf den Nagel zu übertragen. Die essence Schablone hat leider nur ein einziges flächiges Muster, auf das ich dafür aber total stehe: ein Hahnentritt-Muster. Die Schritte sind die gleichen, wie oben beschrieben.

Nach dem Abstreifen sieht man schon das eigentliche Problem: zieht man den Lack gründlich genug ab, damit auf der ebenen Fläche nichts mehr ist, fehlt leider auch zu viel Lacke im Motiv selbst. Somit ist es unmöglich ein gleichmäßiges Muster auf den Stempel und somit auf den Nagel zu bekommen.

Das Endergebnis ist leider alles andere als berauschend. Selbst wenn man sich extrem viel Mühe gibt, fehlt das Muster an mindestens einer Stelle und das ist einfach ärgerlichund sieht nicht hübsch aus.


Fazit zur essence-Schablone
Wer sich lediglich Blümchen auf die Nägel machen möchte, für den ist die essence-Schablone sicherlich völlig ausreichend. Möchte man aber ein flächiges Muster, ist man aufgeschmissen. Es bleibt nach dem Abziehen einfach nicht genug Lack im Motiv, um ein einheitliches Ergebnis ohne Patzer und Lücken zu erhalten. Für mich ist diese Schablone daher ein echter Reinfall und nicht empfehlenswert.

Konad-Schablone
Die durchgeführten Schritte sind exakt die selben wie bei der essence Schablone - hier geht es nur noch ums Ergebnis :) Wie vorhin auch beginne ich mit einem Figuren-Stamping - hier drei Herzchen und ein Vogel.

Wie ihr seht, gab es auch hier keinerlei Probleme. Sämtliche Konturen, Striche und Details lassen sich ohne Weiteres auf den Stempel und somit auch auf den Nagel übertragen. Bis hierher also gleiches Ergebnis, wie bei essence.

Der Unterschied macht sich erst bemerkbar, wenn man sich an das flächige Motiv wagt. Davon hat die Konad-Schablone gleich 3 zu bieten, was für mich schon mal ein enormer Pluspunkt ist!
Das hier gewählte Muster ist ebenfalls sehr fein und detailreich. Anders als bei essence wischt man nämlich beim Abziehen nicht die ganze Farbe aus dem Motiv heraus. Sie bleibt genau da, wo sie sein soll: im eingestanzten Motiv.

Somit gibt es auch keinerlei Probleme oder Matzereien, bei der Aufnahme des Lacks auf den Stempel und der Übertragung auf den Nagel. Ihr erhaltet ein perfektes Muster, bei dem sämtliche Mängel wahrscheinlicher an euch, als an der Schablone liegen ^^

Fazit Konad-Schablone
Sowohl einzelne Figuren als auch ganze Muster lassen sich einfach und ohne Probleme von der Platte auf den Nagel übertragen. Es macht einfach Spaß, mit dieser Schablone zu arbeiten, weil man nicht gefühlte 10.000 mal korrigieren muss, um dann doch nur ein mäßiges Ergebnis zu erhalten. Außerdem finde ich den Preis (bei ebay) von maximal 2,50€ doch ziemlich günstig, wenn man bedenkt, dass auf der M83-Schablone 6 Motive darauf sind (ok, die Katze werde ich wohl nie anrühren ^^) und man so ein sehr chices Nageldesign kreieren kann.

Und hier nochmal alle Stampings auf einem Bild. Ich denke, die Unterschiede sind deutlich erkennbar. Außerdem bilde ich mir ein, dass das Konad-Ergebnis auch dunkler/kräftiger ist, als bei essence...

Zum Schluss bleibt mir nur noch Folgendes zu sagen: Wenn ihr am Stamping interessiert seid und euch auch das essence stampy set gekauft habt, verzweifelt nicht! Es liegt nicht an euch, es liegt an der Schablone von essence!!! Kauft euch einfach eine andere Schablone (so wie ich bei Konad) und versucht es damit. Ihr werdet sehen, was das für einen Unterschied macht.

Ich hoffe, dieser Post war hilfreich und erspart einigen von euch den Frust, den ich erleiden musste ^^




P.S.: Wenn ihr mit der essence-Schablone tatsächlich brauchbare Ergebnisse erzielt habt, verneige ich mich tief vor euch, denn dann seid ihr Magier!

5 Kommentare:

  1. Da staunt die Muddi! :-D was es nicht alles gibt! Kicher!
    Sieht süß aus, aber ich glaube für mich wäre das zu fisselig und ich würde nach 2 Minuten das ganze Zeug in die Ecke pfeffern und schmollen ;-)

    Liebe Grüße!

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    1. Eigentlich geht das viiiiel einfacher als man denkt! Und auf jeden Fall einfacher und schneller als viele andere Nageldesigns, die ich schon ausprobiert habe! Aber ich bin auch ne Nagle-Tante und stör mich nicht so an fisselig (auch wenn es das nicht ist) ;)

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    2. Wie ich mich kenne muss ich das noch 2-3 mal sehen (kannte das wirklich nicht) und dann will ichs auch probieren :-D
      Und auch selbst wenn ich es in die Ecke feuern sollte, der Preis ist ja auch überschaubar :-)

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  2. Ich weiß nicht, ob Du den Tip schon kennst, aber statt dem Metalabschabdingsi eine alte Bank- oder Kreditkarte zu nehmen verhindert die doofen Kratzer :) Als ich den Rat irgendwo mal gelesen hab, war ich äußerst glücklich und mach es seit dem so ^^

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    1. Beeinträchtigt das irgendwann das Stamping oder sieht es einfach nur doof aus??? Weil die Schablone will ich mir natürlich nicht versauen :(

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